Chronik des
Yacht-Club Leverkusen-Hitdorf e. V.
Nach der Gründung des Clubs im Jahr 1973, noch unter dem Namen „Monheimer Yacht-Club Hitdorf“ befand sich der
Club auf einer Anlage, die er von der IG Marina gemietet hatte. Bei der IG Marina handelte es sich um eine
Interessengemeinschaft, die dem Club die Anlage zur Nutzung gegen Entgelt überließ. Zu diesem Zeitpunkt gehörte
Hitdorf zu der Stadt Monheim. Nach der Gebietsreform und der Zuordnung von Hitdorf zu der Stadt Leverkusen wurde
entschieden, dem Verein den Namen „Yacht-Club Leverkusen-Hitdorf e.V“ zu geben und unter diesem Namen im
Vereinsregister eintragen zu lassen. Die erste Steganlage des neu gegründeten Vereins wurde in der Nähe der
Hafenausfahrt errichtet. Ein entsprechendes Wassergrundstück wurde gepachtet. Heute hat dort der Motor-Yacht-Club
Hilden seine Steganlage verankert. Gleichzeitig liefen die Überlegungen an, wo man eine große Steganlage im Hafen
ansiedeln könnte. Der neue Standort sollte bei leichten Hochwasserständen noch Schutz gegen den Wellenschlag der
Berufsschifffahrt bieten. Die Wahl fiel auf das Ende des Hafenbeckens. Dort, wo bis Ende der 60er Jahre des 20.
Jahrhunderts noch Holzflöße anlandeten um im Hitdorfer Sägewerk verarbeitet zu werden, sollte die neue Steganlage
entstehen.
Luftbildaufnahme von Hitdorf aus den 50er Jahren.
Mit freundlicher Genehmigung von Astrid Behrendt Quelle: Ein Spaziergang durch das alte Hitdorf
Flößer bei der Arbeit Mit freundlicher Genehmigung von Astrid Behrendt
Quelle: Ein Spaziergang durch das alte Hitdorf
Die Ausgangssituation bedurfte schon großer Phantasie und einer gehörigen Portion Enthusiasmus. Die vorgesehene
Wasserfläche hatte bei normalem Wasserstand nur an wenigen Stellen mehr als 50 Zentimeter Wassertiefe. Außerdem
ragten noch mehrere Kiesbänke aus der Fläche heraus.
Hafenansicht-Jahrgang nicht bekannt. So ähnlich sah das Hafenende vor Beginn der Baggerarbeite aus.
Mit freundlicher Genehmigung von Astrid Behrendt Quelle: Ein Spaziergang durch das alte Hitdorf
Durch enormen Arbeitseinsatz der damaligen Mitglieder Alois „Papp“ Zingel und Martin Lünsmann wurde
mit Hilfe eines Schürfbaggers, der auf der Halbinsel aufgestellt und über eine Umlenkrolle mit der anderen Hafenseite
verbunden war, das Hafenbecken auf eine Wassertiefe von durchschnittlich 2,50 Metern ausgebaggert. Diese Arbeiten
zogen sich bis in das Jahr 1975 hin. Dann konnte die Steganlage von ihrem bisherigen Standort am Hafenausgang zu
ihrem neuen Standort verlegt werden.
Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Anfang des Jahres 1975 wurde durch die Mitglieder der Entschluss
gefasst, vom Wasser-und-Schiffahrtsamt Oldenburg ein Arbeitsschiff zu kaufen, um es zum Clubhaus umzubauen. Dem
Vorstand des Clubs wurde eine Vollmacht erteilt, bei der Versteigerung des Arbeitsschiffes mit zu bieten. Durch
geschickte Aktion gelang es dem Vorstand, die Versteigerung zu gewinnen. Am 6.6.1975 war es dann soweit. Das
Clubhaus traf im Hafen Hitdorf ein. Es wurde über 352 km und 22 Schleusen durch die Herren Elend und Zingel nach
Hitdorf gebracht.
Im Laufe der Saison 1975 wurden die notwendigen Umbaumaßnahmen an der Steganlage durchgeführt und am
07.12.1975 kann das Clubhaus in die Anlage integriert werden. Das Clubhaus findet seinen Liegeplatz im südlichen
Bereich des östlichen Hauptsteges und wird eingeweiht. Es wird auf den Namen "Skippers Inn" getauft. Außerdem
wurden für die große Zahl von Segeljollen Jollenstationen gebaut, auf denen die Boote trocken gelagert werden konnten.
Auf diesen Jollenstationen fanden in den ersten Jahren 7 Segeljollen und ein motorisiertes Wiking-Schlauchboot von
Werner Demmer ihren Liegeplatz.
Nach einigen Jahren stellten sich die Stahlschwimmer, aus der die Steganlage in der ersten Ausbaustufe bestand und
die von der Bundeswehr gebraucht gekauft worden waren, als sanierungsbedürftig heraus. Nach eingehender Beratung
wurde beschlossen, den gesamten Hauptsteg umzubauen und die bisherigen Stahlschwimmer gegen
Kunststoffschwimmer auszutauschen. Am 15.02.1977 werden 120 Kunststoffschwimmer und Kunststoffplatten als
Stegbelag von der Firma Stahlbau Bläser KG in Kamen gekauft. Sie werden nach und nach in den Hafen transportiert.
Durch die schnell wachsende Mitgliederzahl und die entsprechende Zunahme des Bootsbestandes wurde von den
Mitgliedern der Wunsch geäußert, kleinere Instandsetzungsarbeiten am Unterwasserschiff der Boote selbst ausführen zu
können. Diesem Wunsch der Mitglieder wurde im Jahr 1977 mit dem Beschluss zum Bau eines Schienenslips für Boote
bis 15t entsprochen. Durch entsprechende Kontakte können die notwendigen Materialien im Oberbilker Stahlwerk
gekauft werden. Am 21.01.1978 beginnt die Demontage von Schienen und Schwellen für die neue Slipanlage und am
04.04.1978 wird die neue Slipanlage gebaut. In unmittelbarer Nachbarschaft zu dieser großen Slipanlage wird am
10.03.1979 eine Slipanlage für Sportboote in Betrieb genommen. Diese Slipanlage ist als Ersatz für die erste Slipanlage
in der Nähe des heutigen Flaggenmastes notwendig.
Diese erste Slipanlage konnte durch das Wachstum des Clubs und der Steganlage nicht länger genutzt werden, da die
erforderliche Freifläche vor der Slipanlage nicht länger zur Verfügung stand.
Ende der siebziger Jahre fassten die Vereinsmitglieder den Entschluss, die Steganlage von der IG Marina zu kaufen, um
selbst Eigentümer der Steganlage zu werden. Dieser Eigentumsübergang erfolgte schrittweise, da die Anteile der
einzelnen Marinamitglieder nach und nach abgekauft wurden. Mit dem Termin der Jahreshauptversammlung am
09.03.1979 war es dann endlich soweit. Der Club wird endgültig Eigentümer der Steganlage.
Die vom Club gemietete Wasserfläche am Hafeneingang wird am 26.04.1979 dem Yacht-Club Hilden überlassen. Die
Hauptzugangsbrücke wird am 28.04.1979 von dem ursprünglichen Standort an der Hafeneinfahrt zur jetzigen Steganlage
geschleppt.
Der ständige Mitgliederzuwachs auch im Bereich der jugendlichen Mitglieder macht die Anschaffung von clubeigenen
Segelbooten notwendig. Am 12.05.1979 wird die erste - und am 14.04.1981 die zweite Segeljolle gekauft. Es handelt
sich um Segelboote der Bootsklasse Pirat. Für die Anschaffung dieser Boote werden Zuschüsse beim Deutschen Segler
Verband, vom Segler-Verband Nordrhein-Westfalen und vom Stadtsportbund bewilligt.
Der Zahn der Zeit hat auch am Rumpf des Clubhauses genagt. Außerdem wird der Platz in der Steganlage dringend für
neue Liegeplätze benötigt. Der Verein fasst den Entschluss, das Clubhaus aus der Steganlage von seinem bisherigen
Standort in der Steganlage auf eine Fläche auf dem Parkplatz einen Standort zu verlegen. Am 01.04.1982 wird das
Fundament für das Clubhaus auf dem Parkplatz erstellt. Und am 10.12.1982 wird das Clubhaus bei günstigem
Hochwasserstand auf das Fundament geschwommen, abgelassen und befestigt. Die Befestigung erfolgt mit Drahtseilen
und 4 Stahldalben. Bereits das erste größere Hochwasser am 19.05.1983 zeigt, das die Dalbenlänge nicht ausreichend
ist. Das Clubhaus droht bei starkem Hochwasser (Pegel Köln 10 m) aus der Halterung zu rutschen. Daher werden nach
Rückgang des Wasserstandes am 28.11.1983 Träger von 2 m Länge auf die vorhanden Dalben aufgeschweißt um das
Clubhaus bei Hochwasser zu sichern.
In den Jahren 1982 und 1983 nahmen die Segler des Yacht-Club Leverkusen-Hitdorf mit einem eigenen Wagen am
Rosenmontagszug in Monheim teil. Entstanden war diese Idee durch eine spontane Teilnahme am Rosenmontagszug
1981.
An diesem Umzug im Jahr 1981 nahmen die Segler als Babys verkleidet als Fußgruppe teil.
Damit hatte der Bazillus Carnvalensis die Segler infiziert. Im Jahr 1982 wurde ein Kleintransporter des Mitgliedes Werner
Elend zum Karnevalswagen umgebaut. Der Umbau konnte in der Wagenhalle der Firma Elend vorgenommen werden. Im
Jahr 1983 konnte ein großer Anhänger der Firma Elend zum Umbau genutzt werden. Der Aufbau wurde bei der Firma
Köhler in Baumberg durchgeführt. Das Baumaterial wurde von dem Clubmitglied Wolfgang Fürschbach gesponsert. Die
Zugmaschine stellte der Landwirt Willi Diepes aus Hitdorf zur Verfügung. Da sehr viel Wurfmaterial beschafft werden
konnte, entschlossen sich die Segler, sowohl am Karnevalsumzug am Sonntag in Leverkusen als auch am
Rosenmontagszug in Monheim teilzunehmen.
Im Jahr 1985 wird ein neues Hafenmeisterhaus notwendig, da das bisherige Gebäude nicht mehr den Anforderungen
entsprach. Das neue Hafenmeisterhaus wird bei der Firma Hau in Düsseldorf abmontiert, nach Hitdorf verbracht und
durch die Firma Colonia auf den Hauptsteg gehoben.
Die bisherige große Slipanlage muss umgebaut werden. Am 28.03.1988 wird mit dem Bau der neuen Slipanlage
begonnen. Die Winde kommt von der Firma Mannesmann. Bereits am 15.07.1988 wird die neue Slipanlage in Betrieb
genommen. Diese Anlage ist bis heute mit leichten Modifizierungen in Betrieb.
Für das Jahr 1989 hatte sich der Yacht-Club Leverkusen-Hitdorf bereit gefunden, die traditionsreiche Rheinwoche
auszurichten. Wie der damaligen Presse zu entnehmen war, fanden die meisten Regattateilnehmer, dass dies auch
höchste Zeit war. Die Segler des ausrichtenden Vereins können, da sie für die Organisation der Regatta benötigt werden,
nicht in der üblichen Anzahl an den Wettfahrten teilnehmen. Diesen Umstand haben die Regattateilnehmer, so die
Presse in einem Artikel zur Rheinwoche, anderer Vereine sehr begrüßt, da die Hitdorfer Segler häufig die Preise bei
Regatten mit nach Hitdorf nahmen. Die Regattastrecke führte in 5 Etappen von Oberwinter bis nach Wesel und fand in
der regionalen und überregionalen Presse ein Echo. Die Veranstaltung wurde dank der tatkräftigen Unterstützung vieler
Vereinsmitglieder ein voller Erfolg.
Um auch notwendige Erdarbeiten durchführen zu können und um Transporte von größeren Teilen auszuführen wird im
Jahr 1990 ein Bagger angeschafft. Dieses Arbeitsgerät wurde im Jahr 2000 durch ein neueres Modell ersetzt. Der Bagger
wurde bis 2006 eingesetzt und dann abgegeben, da die Einsatzmöglichkeiten den Aufwand für die Unterhaltung nicht
mehr rechtfertigten.
Bis zum Jahr 1992 wurde zum Transport der Ausleger vom Parkplatz zur Sliprampe ein Ackerschlepper der Firma Deutz
mit der Typbezeichnung F1 aus dem Jahr 1949 eingesetzt.
Um diese Arbeiten zu beschleunigen wird in diesem Jahr eine „neue“ Zugmaschine, ebenfalls von der Firma Deutz aus
dem Jahr 1956 mit der Typbezeichnung D25 angeschafft. Diese neue Zugmaschine ist mit einer Hydraulikanlage
ausgestattet. Nach entsprechendem Umbau des Spezialanhängers mit einer hydraulischen Hebeanlage im Jahr 1993 ist
das Anheben der Auslegerstege erheblich vereinfacht.
Die Baggerarbeiten, die bis 1975 durchgeführt wurden, um Platz für die heutige Steganlage zu schaffen, wurden 1992
fortgesetzt, da am Ende der Steganlage eine so genannte Ton-Linse sich allen Versuchen, eine gleichmäßige
Wassertiefe im Hafenbecken zu erzielen, widersetzt hatte. Diese Ton-Linse wird nun mit Spezial-Baggern abgetragen.
Nach nunmehr knapp zwanzig Jahren Clubbetrieb sind umfassende Instandhaltungsarbeiten notwendig. So wird der
bisherige Stegbelag auf den Stegauslegern im Jahr 1992 erneuert. Außerdem wird der Stahlnachen mit einem
Dieselmotor ausgerüstet um die Arbeiten an der Steganlage weiter zu vereinfachen.
Im Jahr 1993 Jahr besteht der Club 20 Jahre. Aus diesem Anlass wird eine Sternfahrt organisiert, um dieses Jubiläum
gebührend zu feiern. Das Jahr 1993 endet mit einem Jahrhunderthochwasser. Am Pegel Köln wird ein Wasserstand von
10,63 m gemessen. Große Teile der Kölner Altstadt wurden überflutet.
Diese Fotos stammen nicht aus dem Jahr 1993, geben aber einen Eindruck von den gewaltigen Wassermassen,
die der Rhein bei Hochwasser an Hitdorf vorbei führt.
In Hitdorf waren die Anwohner der Rheinstraße mit Kräften des THW darum bemüht, ein Vordringen des Wassers bis zur
Hitdorfer Straße zu verhindern. Dies ist mit vereinten Kräften gelungen. Es durften nur noch Einwohner von Hitdorf mit
ihren Fahrzeugen in den Ort einfahren, um die Hilfskräfte nicht zu behindern. Die Einhaltung dieser Beschränkung wurde
durch Polizeikräfte sichergestellt. Wenn die provisorischen Abschottungen nicht gehalten hätten, dann wäre
wahrscheinlich ein Großteil des Hitdorfer Hinterlandes bis nach Monheim und Langenfeld überflutet worden. Der Zugang
zur Steganlage war während der Hochwasserwelle nur mit einem Kahn möglich. Die Steganlage übersteht dieses
Jahrhunderthochwasser ohne größere Schäden.
Auch an der Vereinsverwaltung geht das elektronische Zeitalter nicht vorüber. 1994 wird ein erster Rechner angeschafft
um die Mitgliederdatenverwaltung und Buchführung auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen.
In den Jahren 1994-1996 werden die bisherigen Kuntstoffbeläge des Hauptsteges durch Holzbeläge ersetzt. Diese
Arbeiten werden durch die Mitglieder in Eigenarbeit durchgeführt unter fachkundiger Anleitung des Mitgliedes Fritz
Korger. Die Sanierungsarbeiten an der Steganlage sind damit weitestgehend abgeschlossen.
Im Januar 1995 ereignet sich wieder ein Jahrhunderthochwasser. Anhaltende Regenfälle und die beginnende
Schneeschmelze in den Mittelgebirgen in den ersten Tagen des neuen Jahres ließen den Rhein auf die Rekordhöhe des
20. Jahrhunderts von 10,69 m steigen. Wieder ist der Zugang zur Steganlage ausschließlich auf dem Wasserweg
möglich. Die Fahrt zur Steganlage führt unmittelbar an den Balkonen der neuen Häuser an der Rheinuferstraße vorüber.
Die Blumenkästen auf diesen Balkonen werden von den Schwänen als willkommene - und bei diesem Wasserstand
leicht erreichbare - Nahrungsquelle genutzt. Auch dieses Hochwasser übersteht die Steganlage ohne nennenswerte
Schäden.
Die Fotos sind von der Rheinuferstraße in Richtung Steganlage des YCLH aufgenommen.
Die im Wasser stehenden Bauwagen stehen auf Straßen-Niveau
Im Frühjahr 1997 bringt ein schwerer Sturm einige Bäume in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Clubhauses aus dem
Gleichgewicht. Die Bäume stürzen auf das Clubhaus und beschädigen die Reling und das Dach des Clubhauses.
Es ergibt sich durch Vermittlung des Clubmitgliedes Franz Schmidt die Möglichkeit, den Schiffermast vom Schifferverein
Köln zu übernehmen. Dieser Mast musste durch den Neubau des Schokoladenmuseums im Kölner Rheinauhafen
seinen angestammten Standort räumen. Diesen Schiffermast hätte auch die Stadt Düsseldorf gerne für das neu
gestaltete Rheinufer vor der Altstadt übernommen. Aber die tief sitzende Abneigung der Kölner Rheinschiffer gegen einen
Standort in Düsseldorf, verbunden mit der Zusage des YCLH , dem Mast einen würdigen Standort zu geben lässt die
Standortentscheidung zu Gunsten des Clubs ausfallen. Nach entsprechenden Vorarbeiten und Erstellung von
Fundamenten wird der Mast am 08.10.1997 aufgestellt und mit einem Richtfest offiziell übernommen. Zum Richtfest und
zur Einweihung mit priesterlichem Segen der katholischen und evangelischen Geistlichen aus Hitdorf waren auch die
Mitglieder des Rheinschiffervereins Köln eingeladen. Die erschienen Mitglieder dieses Vereins zeigten sich von dem
neuen Standort begeistert.
Mit dem Flaggenmast wird die alte Tradition, die vorbeifahrenden Schiffe durch Flaggenschmuck zu grüßen und
gleichzeitig die Verbundenheit aller Beteiligten sichtbar zu machen, fortgesetzt.
Mit dem Flaggenmast des Schiffervereins Köln verfügt Hitdorf nun über zwei Anlagen dieser Größe, da der Flaggenmast
des ehemaligen Hitdorfer Schiffervereins auf dem Gelände des Yacht-Club Wuppertal-Hitdorf einen würdigen Standort
gefunden hat.
Dieses Bild zeigt den heutigen Standort des Clubhauses (gestrichelte Linie) und des oben erwähnten Schiffermastes des
Rheinschiffervereins von Hitdorf. Deutlich erkennbar ist die Schienenbahn zum Transport des geflößten Holzes in das
Sägewerk. Diese Transportbahn führte unter der Rheinstraße direkt bis in das Sägewerk. Mit freundlicher Genehmigung
von Astrid Behrendt. Quelle: Ein Spaziergang durch das alte Hitdorf
In den Jahren von 1995 bis 1998 wurde die bei Hochwasser beschädigte Zugangsbrücke hochwassersicher montiert, auf
dem Parkplatz wurden Stahlschienen zur Befestigung der Fingerstege im Winter angebracht (die Anlage verhindert das
Losreißen der Stege bei Hochwasser), der Parkplatz wurde befestigt und die elektrische Anlage auf der Steganlage
wurde optimiert.
Seit Ende der 90-Jahre wuchs der Wunsch der Mitglieder nach einer Erweiterung der sanitären Einrichtungen in der
Clubanlage um auch Eignern kleinerer Boote die Möglichkeit zu geben, nach einer Übernachtung an Bord ein
morgendliches Duschbad nehmen zu können. Da das bisherige Clubhaus bedingt durch die Größe des Schwimmkörpers
keine Erweiterung zuließ, gingen die Planungen zunächst von einer schwimmenden Sanitäranlage aus. Eine im Jahr
2001 durchgeführte Materialstärkenmessung im Rumpf des alten Clubhauses erforderte komplett neue Planungen, da die
Ergebnisse teilweise nur noch Materialstärken von einem Blatt Papier ergaben. Daher wurden die Planungen für die
Sanitäranlagen eingestellt und statt dessen mit der Planung für den Bau eines neuen Clubhauses begonnen.
Transport der Schwimmerkonstruktion durch die Firma Schwientek Abschluss der Aufbauarbeiten mit Montage der Attika
Im Jahr 2004 konnte dann das neue Clubhaus festlich eingeweiht werden.
Segnung des Clubhauses durch Diakon Müller Ansicht des neuen Clubhauses von der Hafenseite
Dieses Clubhaus wurde so konzipiert, dass auch die Bedürfnisse von Eignern kleinerer Boote nach entsprechenden
sanitären Einrichtungen befriedigt werden. In dem Neubau stehen neben den neuen und zeitgemäßen sanitären
Einrichtungen auch Duschen zur Verfügung. Auch die vergrößerte Küche und der neue Clubraum entsprechen den
Ansprüchen der Mitglieder. Seit der Einweihung des Clubhauses finden die jährlichen Mitgliederversammlungen im
Clubhaus statt.
Nach den Rekord-Hochwasserständen Mitte der 90er Jahre gibt es im September 2003 einen Rekord der anderen Art:
Niedrigwasser. Der Kölner Pegel zeigt nur noch einen Wasserstand von 0,80 cm. Viele Boote können ihren Liegeplatz
nicht mehr verlassen, da der Hafen nicht mehr über die erforderliche Wassertiefe verfügt.
Nach 30 Jahren Einsatz im Hauptsteg wird eine Sanierung der Kunststoffschwimmer im Hauptsteg erforderlich. Diese
Sanierung wird in Eigenarbeit unter Federführung des Hafenmeisters Hans-Dieter Intven im Jahr 2006 begonnen und
durchgeführt. Bei dem erheblichen Umfang der Sanierungsarbeiten werden sich die Arbeiten noch über die nächsten
Jahre erstrecken.
Im Februar 2009 beginnen die Arbeiten für den umfassenden Hochwasserschutz für den Stadtteil Hitdorf. Mit diesen
Sicherungsmaßnahmen wird die letzte Lücke im Hochwasserschutz entlang des Rheins geschlossen. Auch das
Clubgelände des YCLH ist von diesen Maßnahmen betroffen. Vor Beginn der Bauarbeiten und vor Beginn der Brutsaison
werden alle Gehölze gerodet, die dem Einsatz des schweren Gerätes im Wege stehen. Auf dem Clubgelände fallen
dieser Rodung zunächst die Büsche und Heckengehölze, die einen Sichtschutz zur Rheinstraße bilden, zum Opfer.
Ende Februar 2009 wurden dann die Bäume gefällt. Auch alle anderen Einrichtungen wie Beleuchtung und
Wasserstandsanzeige im Bereich der Einfriedung werden noch entfernt.
Die Bepflanzung und die Einrichtungen des Clubs werden nach Ende der Baumaßnahme wieder hergestellt. Für die
Baumaßnahme wird Bewegungsraum benötigt.
Abfuhr des Mutterbodens zur Zwischenlagerung Entfernung des Asphaltbelages aus der Zufahrt zum Vereinsgelände
Zunächst wird der Mutterboden abgetragen und am Ortsausgang Richtung Rheindorf zwischengelagert. Anschließend
wird aus Beton eine Rinne befestigt, die für die eigentliche Dichtwand zur Führung des Baggers benötigt wird. In diese
Rinne wird ein Spezialbaustoff eingefüllt der bis in die geplante Tiefe von über 25 Meter unter der Erdoberfläche und unter
Wasser aushärtet und den gewünschten Schutz bildet. In diesen Spezialbaustoff werden noch Spunddielen eingelassen,
die als Grundlage für die oberirdische Hochwasserschutzwand dienen. Diese Wand wird abschließend verblendet.
Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Clubgelände wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurück versetzt. Die
Einfriedung wird erneuert. Im Sommer 2011 soll dann das Clubgelände wieder voll durch den Verein genutzt werden
können.
Im Rahmen der Sanierung der Steganlage werden im Sommer 2010 drei neue Stahlschwimmer im Bereich des
Kopfsteges eingebaut. Die neuen Schwimmer haben einen erheblich höheren Auftrieb als die bisherigen Schwimmer.
Dadurch wird der Kopfsteg stabilisiert. Auch die Sanierung der Kunststoffschwimmer wird kontinuierlich fortgesetzt.
Nach einem frühen Wintereinbruch im Dezember 2010 mit für das Rheinland ungewöhnlich großen Schneemengen folgt
im Januar 2011 die erste Bewährungsprobe für die Dichtwand und die Schutztore.
Aufbau des Schutztores durch Mitarbeiter der TBL (Technische Betriebe Leverkusen) und der Firma Spedition Niesen
Die Schutzwand wird nicht aufgebaut, da absehbar ist, das die zu erwartenden Pegelstände dies nicht notwendig machen.
Auch das Clubhaus wird zum ersten Mal bei Wasserständen um 9,00 m Kölner Pegel zeigen müssen, ob die
Berechnungen der Statiker gestimmt haben und das Clubhaus auch wirklich schwimmen wird. Die Befürchtungen, das
die Berechnungen nicht gestimmt haben könnten, werden durch die Realität zerstreut. Das Clubhaus schwimmt wie
berechnet auf.
Das Clubhaus schwimmt zwischen den Führungsdalben
Am 13. Januar 2011 ereignet sich dann ein dramatischer Zwischenfall. Der stromseitige Teil des Kopfsteges wird unter
Wasser gedrückt. Die Schwimmer laufen voll Wasser und die Steganlage wird erheblich beschädigt.
Um die noch intakte Anlage zu schützen wird am Morgen des 14.01.2011 der beschädigte Teil abgetrennt.
Die Steganlage vor der Beschädigung Am nächsten Tag fehlt ein Stück des Kopfsteges
Ein Teil des abgetrennten Hauptsteges ragt noch aus dem Wasser
Feste und Feiern im Laufe des Jahres
Im Frühjahr werden die neu angeschafften Boote und Yachten getauft.
Um diesem Ereignis den würdigen Rahmen zu verleihen, nimmt der Meersgott Neptun persönlich an dieser
Veranstaltung teil.
Der Vorstand nimmt dann die Taufzeremonie vor. Hierbei wird dem Eigner ein Taufspruch verlesen sowie die Yacht auf
den vom Eigner gewählten Namen getauft. Das hierbei Sekt über das zu taufende Objekt fließt, gehört zum Ritual. Nach
Abschluss aller Taufen gibt es noch ein gemütliches Beisammensein aller Clubmitglieder. Fotos hierzu sind auch in der
Rubrik „Fotoalbum“
P.S.: Eine Chronik lebt von den Erinnerungen der Mitglieder. Wer sich noch an erwähnenswerte Ereignisse erinnert,
setzt sich bitte mit:
Johannes Theodor Meyer
mailto: j-t.meyer@t-online.de in Verbindung.
Alle Fotos, bei denen kein Quellvermerk angegeben ist, stammen vom Autor.
Anekdoten aus über 30 Jahren Clubleben
Bei den Fahrten vom Lagerplatz der Auslegerstege zur Sliprampe kam es immer mal wieder zu kleineren Zwischenfällen.
So ist ein Fall aktenkundig, bei dem ein Mitglied einen Ausleger zu Wasser lassen wollte. Dieses Manöver setzte bei
dem damaligen Fuhrpark einen herzhaften Einsatz der Handbremse voraus, da eine Fußbremse nicht vorhanden war.
Das Mitglied war mit diesen Finessen nicht vertraut und fuhr mit dem gesamten Gespann ins Wasser. Gestoppt wurde
die Fuhre erst als der Motor durch Wassereintritt stehen blieb. Es ist überliefert, das unser Clubmitglied wie einst Josef
Neckermann mit stoischer Ruhe auf dem Fahrersitz ausharrte. Sowohl der Schlepper als auch das Vereinsmitglied
konnten nach Trockenlegung die Arbeit fortsetzen. Auch sind keine Spätschäden bekannt geworden.
Bei einer weiteren Gelegenheit bat ein Gast, ob man ihm behilflich sein könnte, sein Boot aus dem Wasser zu holen.
Der Gast hatte das Boot bereits auf dem Trailer befestigt und an seinen PKW angekuppelt. Der clubeigene Acker-
Schlepper wurde mit einem Drahtseil vor den PKW gespannt und der Fahrer des PKW eindringlich davor gewarnt, mit
seinem Fahrzeug in den Zugvorgang einzugreifen. Der Schlepper zog auch ganz langsam das Gespann aus PKW und
Trailer aus dem Wasser. Der Fahrer des PKW wurde ungeduldig und missachtete die Warnungen. Er ließ den Motor an
und wollte den Slipvorgang beschleunigen. Das Fahrzeug beschleunigte auch und das Verbindungsseil verlor kurzzeitig
die Spannung. Als dann der Motor des PKW abstarb, wurde das Seil ruckartig gestrafft. Dies hatte zur Folge, dass der
Schlepper mit der Vorderachse langsam aber stetig himmelwärts fuhr. Da dieses Modell neben einer Fußbremse auch
kein Gaspedal kannte, sondern lediglich über einen Handgashebel verfügte, war es dem Fahrer des Schleppers in dieser
Sekunde nicht mehr möglich den Vorgang zu stoppen. Ihm blieb nur Zeit, durch einen beherzten Sprung die Flucht von
dem Schlepper anzutreten. Die gesamte Aktion vollzog sich zeitlupenartig und wurde erst gestoppt, als der Schlepper
seine 360° -Wende vollendet hatte und auf dem Kopf lag. Mit einem Vorderrad hatte der Schlepper die Motorhaube des
PKW touchiert, was diese übel nahm. Der Schlepper wurde wieder aufgerichtet und konnte nach einigen kleineren
Reparaturen die Arbeit fortsetzen.
An einem Sonntagmorgen, nach einem anstrengenden Stegfest, stand eines unserer älteren Clubmitglieder im
Morgentau noch oder schon wieder an einer Zapfsäule auf dem Steg und hielt den Kopf unter den Wasserhahn. In teuren
Westernfilmen hatte er gesehen, dass man das so macht, um das Brummen im Schädel zu beeinflussen. Nachdem er
das prustend hinter sich gebracht hatte, bemerkte er auch noch den schlechten Geschmack im Mund, nahm seine
„Dritten“ heraus und wollte sie unter sauberem Wasser abspülen. Seine Hände zitterten noch leicht von der Anstrengung
des Vorabends und so passierte es, das sein Gebiss herunterfiel, dreimal auf dem Steg aufschlug und dann im Wasser
verschwand. Ihm blieb fast das Herz stehen, so groß war seine Aufregung. Er sah ohne Zähne um Jahre gealtert aus und
es passte überhaupt nicht zu seinem Image als jugendlicher Liebhaber, das er so gerne gehabt hätte. Er rief umgehend
einen befreundeten Taucher an, schilderte diesem sein „Waterloo“ und beschwor ihn dringend, doch sofort zu kommen
und sein Gebiss wieder herauf zu holen. Er könne sich sonst nirgends sehen lassen und wäre blamiert für alle Zeiten.
Der vermeintliche Freund hatte jedoch den Schalk im Nacken. Er kam zwar sofort mit seiner Taucherausrüstung und
tauchte nach dem Gebiss, vertauschte es aber gegen die mitgebrachten Reservezähne seiner Schwiegermutter und gab
diese dem Ärmsten bei Auftauchen in die Hand. Der rannte überglücklich auf sein Schiff, um „seine“ Zähne schnell zu
putzen und war einer Ohnmacht nahe, als er merkte, dass diese nicht passten. Ohne Rücksicht auf die inzwischen
neugierig herumstehenden Clubkollegen hastete er wieder zurück und rief dem Taucher schon von weitem zu: „Du musst
noch mal runter, das hier sind nicht meine Zähne!“
Beim Transport der Auslegerstege zur Sliprampe zur Einlagerung im Winterlager hatte ein sehr sicherheitsbewusster
Kollege die Aufgabe übernommen, das Einschwimmen der Ausleger in den Spezialanhänger zu koordinieren. Die
ständigen Hinweise auf drohende Gefahren des Kollegen hatten an diesem Morgen schon die gesamte Transport-Crew
zunehmend irritiert. Bei einem Manöver des Transportfloßes mit dem Nachen zum Anhänger passierte es. Der Fahrer
des Schleppers hatte wohl ein Handzeichen des Kollegen falsch verstanden und fuhr etwas ruckartig an. Durch diese
Bewegung wurde der Kollege etwas unsanft bewegt und verschwand mit einem sehr schön gehechteten Sprung in den
aufspritzenden Fluten. Die gesamte Transport-Crew musste sich ein Lachen verkneifen, als der Kollege pitschnass aus
dem Wasser auftauchte. Ein hinzukommender weiterer Club-Kollege griff reflexartig zur Kamera und bat: „Bitte recht
freundlich“. Dies ließ sich der triefnasse Kollege nicht zweimal sagen und stellte sich bereitwillig in Positur.
Selbstverständlich war für den Kollegen der Arbeitstag zu Ende.
Ein Clubmitglied wollte an der Sliprampe seine Jolle zu Wasser lassen. Hierzu hatte der Kollege den Anhänger vom
PKW abgekuppelt um dann den Trailer auf der Sliprampe auszurichten. Die Absicht war, den Trailer mit einem langen
Seil mit dem PKW zu verbinden, um dann den Trailer langsam und kontrolliert über die Rampe abrollen zu lassen. Leider
geriet der Trailer ein wenig zu weit auf die schiefe Ebene der Rampe. Der Trailer mit Boot ließ sich auch durch die
Feststellbremse nicht mehr bremsen und sauste praktisch ungebremst ins Wasser. Das ganze Manöver war in weniger
als einer Minute beendet und das Boot schwamm, als wenn nichts passiert wäre, im Hafenbecken und konnte mit der
Sorgleine, die am Trailer befestigt war, zurück geholt werden. Kommentar eines auf der Steganlage vorbeikommenden
Clubkollegen „na also, er schwimmt doch....“